Integrationskonzept

Das vom Stadtrat am 4. Februar 2013 einstimmig beschlossene Integrationskonzept für die Stadt Kaiserslautern ist das Ergebnis eines breiten Kommunikationsprozesses und des vorbildlichen ehrenamtlichen Engagements vieler Menschen, Trägereinrichtungen und Organisationen. Auch die Unterstützung durch das Netzwerk Migration und Integration und den städtischen Beirat für Migration und Integration war bei der Erstellung sehr wichtig.

Das Cover des Integrationskonzepts für die Stadt Kaiserslautern. Der Titel lautet:
Das Integrationskonzept © Stadt Kaiserslautern

Das Konzept soll dazu beitragen, die Situation der Menschen mit Migrationshintergrund durch konkrete Maßnahmen zu verbessern. Die absehbare demographische Entwicklung und die negativen Beispiele der Folgen von Segregation und fehlgeschlagener Integration machen den Handlungsbedarf auf der kommunalen Ebene deutlich. Es ist wichtig, der Benachteiligung und Ausgrenzung zugewanderter Bevölkerungsgruppen und Personen entgegen zu treten und deren Eingliederung in die städtische Gemeinschaft zu fördern.

Andererseits ist es für die Zukunft der Stadt mindestens genauso wichtig, die enormen Potentiale der Personen mit Migrationshintergrund für die Stadtentwicklung und zur kulturellen Bereicherung zu nutzen.

Als weitere wichtige Ziele sollen die Vernetzung und Kommunikation der beteiligten Akteure nachhaltig verbessert und Sektoren übergreifende Synergieeffekte geschaffen werden. Schließlich sollen der Prozess zur Erstellung des Integrationskonzeptes und die sich anschließende Phase der Verwirklichung der entwickelten Maßnahmen auch die bessere öffentliche Wahrnehmung der Thematik fördern.

Vor diesem Hintergrund wurde erstmals ein Integrationskonzept für die Stadt Kaiserslautern erstellt. Dessen Inhalt erstreckt sich von der Verständigung auf ein gemeinsames Leitbild über die Situationsanalysen in den wichtigsten Handlungsfeldern, die Definition von Zielen und die Ableitung der erforderlichen Maßnahmen bis zu ersten Vorstellungen zu deren Verwirklichung. Das entstandene Integrationskonzept entspricht der Meinungsbildung der am Entstehungsprozess Beteiligten. Der Integrationsbeauftragte und sein Team haben die Gesamtsteuerung, die Analyse der Statistikdaten und die Aufbereitung des Textteiles übernommen. Eine ganze Reihe weiterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung haben sich fachlich in den Diskussionsprozess eingebracht. Eine inhaltliche Dominanz durch die Stadtverwaltung wurde nie angestrebt und hat in dem Entstehungsprozess auch nicht stattgefunden.

Die methodische Vorgehensweise und der entsprechende umfangreiche Kommunikationsprozess werden nachvollziehbar im Integrationskonzept erläutert. Insgesamt haben sich mehr als 200 Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich in den insgesamt 48 Sitzungen (Auftaktveranstaltung, Arbeitskreise, Reflexionsworkshop, Lenkungsgruppe, Präsentation des Entwurfs des Integrationskonzepts) engagiert.

Alle Beteiligten legen großen Wert darauf, dass das Integrationskonzept sehr konkret und individuell auf die Situation in der Stadt Kaiserslautern eingeht. Die Erkenntnis, dass die Integration nur dann erfolgreich sein kann, wenn sowohl die Einheimischen, als auch die Menschen mit Migrationshintergrund, aufeinander zuzugehen, ist eine weitere übergreifende Grundlage.

Die von der Stadt Kaiserslautern gewählte Vorgehensweise ist sehr pragmatisch, straff und umsetzungsorientiert. Aus der Sicht der Verwaltung ist es sehr erfreulich, dass die Maßnahmenvorschläge mit Augenmaß für die schwierige Haushaltslage der Stadt entwickelt wurden, keine utopischen Erwartungen geweckt wurden und dennoch wirklich sinnvolle Projekte entstanden. Im Gegensatz zu anderen Kommunen konnte die Auftragsvergabe an externe Auftragnehmer dank des hohen ehrenamtlichen Engagements vieler Organisationen und Personen auf ein Mindestmaß begrenzt werden.

Der künftige Umsetzungsprozess kann nur dann erfolgreich sein, wenn es auch weiterhin gelingt, möglichst alle relevanten Organisationen und Akteure konstruktiv in den Prozess zur Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen einzubinden.

Das nun vorliegende Integrationskonzept ist lediglich als markantes Zwischenergebnis zu betrachten. Aus der Sicht der Stadtverwaltung und der Beteiligten soll der entstandene breite Kommunikationsprozess für die anstehende Konkretisierung und Verwirklichung der entwickelten Maßnahmen und die weitere Vernetzung der Akteure genutzt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, ist geplant, auch in der Zukunft einmal jährlich zu einem Workshop einzuladen, um eine Evaluierung der zwischenzeitlichen Aktivitäten vorzunehmen und um das Integrationskonzept an neue Entwicklungen und Bedürfnisse anzupassen. Insofern wird es als dynamische Aufgabe der Stadtentwicklung betrachtet.

Angesichts der begrenzten personellen und finanziellen Ressourcen der Stadt und der externen Projektträger wurden Maßnahmenprioritäten entwickelt; denn die parallele Verwirklichung einer so großen Zahl von Projekten ist unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen nicht leistbar. Um vor diesem Hintergrund die bestmögliche Begleitung und Umsetzung des Integrationskonzeptes zu gewährleisten, wurde ein „Begleitausschuss Integrationskonzept“ geschaffen, dem sowohl die Leiter der Arbeitskreise, als auch Vertreter der Stadtratsfraktionen angehören.