Erasmus + Projekt

Kaiserslautern 2.0 - Bunt und Digital

Unter diesem Projekttitel haben sich verschiedene Institutionen aus Kaiserslautern, Silkeborg, Dänemark und Võru, Estland in einem gemeinsamen EU-Projekt zusammengefunden.

Mit dabei auf Seiten der Stadt Kaiserslautern sind die Grundschule Fischerrück, die Berufsbildende Schule I – Technik - , das Medienzentrum (MZKL) und das Referat Schulen.

Auf dänischer Seite ist dies die Sølystskolen der Stadt Silkeborg in Dänemark sowie auf estnischer Seite die Kreutzwaldi Kool der Stadt Võru in Estland.

In den letzten Jahren drängten die Schulen in der Trägerschaft der Stadt Kaiserslautern auf die Mittelbereitstellung im Bereich neue Medien. Inzwischen ist die Hardware weitgehend vorhanden - doch die Fragen blieben: Wie erfolgt der pädagogisch und didaktisch sinnvolle Einsatz im Unterricht? Wer schult die Lehrkräfte in dieser Frage und vor allem in der technischen Handhabung? Für viele Lehrkräfte der Schulen ist dies immer noch mehr oder weniger Neuland.

Mit den jungen geflüchteten Menschen seit 2015 kam eine völlig neue Herausforderung auf alle zu, denn die Kinder/Jugendlichen brauchen dringend Unterricht: Zusätzliche Klassen bedeuten mehr Mobiliar, mehr Lehrmittel usw. Auch hier ist die Schulträgerin gefordert. Gleichzeitig forderten die Schulen auch Unterstützung durch die Schulträgerin bei der Umsetzung, d.h. gleiche Situation wie bei IKT. Gut informierte Schulen nutzen auch der Schulträgerin.

Das Pädagogische Landesinstitut bietet immer noch zu wenige Fortbildungen für Schulen in Rheinland-Pfalz an. Dies gilt jetzt auch für die Frage "Wie integrieren wir unsere Flüchtlingskinder und deren Eltern?" Eine besonders drängende Herausforderung der Stadt und der Lehrkräfte. Die neuen Medien können uns dabei helfen, aber welche Apps, wie sie einsetzen?

Über die langjährigen Comenius-Projekte konnten bereits in der Vergangenheit Einblicke in den Einsatz neuer Medien und der Arbeit mit Flüchtlingskindern (bereits vor 2015) an einigen Partnerschulen gewinnen können. Daher liegt eine Kooperation mit den Schulen in Dänemark und Estland nahe.

Die Teilnahme an den Maßnahmen steigert nachhaltig die Kompetenzen der Lehrkräfte, steigert und sichert damit die Qualität der Schulen. Von dieser Kompetenzsteigerung und der Anwendung neuer Lehrmethoden und Lehrmittel werden nicht nur die Schüler_innen profitieren, auch die Professionalität der Lehrkräfte wird sich erheblich steigern: Stichworte Schlüsselkompetenzen und lebenslanges Lernen. Der Referenzrahmen der 2006 herausgegebenen Empfehlung des Europäischen Parlaments und des Rates zu Schlüsselkompetenz erhält in einer Welt der Internationalisierung einen immer größeren Stellenwert. Gut ausgebildete Schüler_innen sind für den globalen Arbeitsmarkt vorbereitet, drohender (Jugend-)Arbeitslosigkeit kann so vorgebeugt werden. Gleichzeitig steigt für die Stadt die Chance gut ausgebildete Fachkräfte am Ort zu binden und so dem demografischen Wandel entgegenzuwirken. Besonders wichtig: Integration gelingt nur über die Sprache, über das Akzeptieren anderer Kulturformen. Hier können wir von anderen Schulen, Ländern noch viel lernen.

Dies betrifft auch den Bereich der Schulsozialarbeit, der in den letzten Jahren durch die Stadt Kaiserslautern vorangetrieben wurde. In diesem Bereich gibt es einen erheblichen Fortbildungsbedarf, der in Rheinland-Pfalz nicht unbedingt gedeckt werden kann. Durch die Teilnahme an den Comenius REGIO-Projekten "Building Bridges" / "Crossing Bridges" und "Linking Bridges" (2009 - 2015) des Referatsleiters und der beteiligten Grundschule Fischerrück konnten sehr interessante Einblicke in die Schulsozialarbeit in Dänemark und Estland gewonnen werden. Diese z.T. völlig andere Arbeitsweise sollen weitere Schulsozialarbeiter kennenlernen, jetzt mit dem Schwerpunkt der Arbeit mit unseren z.T. traumatisierten Flüchtlingskindern und neuen Kooperationsmöglichkeiten mit den kommunalen Stellen.

Die Projektteilnehmenden interessieren sich für die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen, um Erfahrungen vor allem auf dem Gebiet der IKT-Kompetenzen und der Integration von Flüchtlingskindern auszutauschen. Gleichzeitig sind die Mitglieder in der Lage, eigene Kenntnisse/Erfahrungen weiterzugeben. Dies wird nicht nur zu „Beispielen guter Praxis" führen sondern zu „Beispielen für eine bessere Praxis". Die geplanten Aktivitäten sind auch unter dem Aspekt der Anbahnung internationaler Kooperationen und internationaler Kooperationen und Beziehungen zu sehen. Diese Entwicklungskooperationen bieten den Mitgliedsschulen unmittelbar, den anderen Schulen in der Trägerschaft mittelbar die große Möglichkeit der Qualitätssicherung und -steigerung. Wir sehen darin den entscheidenden europäischen Mehrwert unseres Projekts.