Kaiserpfalz und Casimirschloss mit Pfalzgrafensaal

Video der unterirdischen Gänge von DroidSolutions

 

 

Über 1.300 Jahre währt die Geschichte von Kaiserslautern. Einen Teil davon bezeugen die ehemaligen Bauten der Kaiserpfalz, deren Errichtung ab zirka 1158 von Kaiser Friedrich I., genannt ‚Barbarossa‘, beauftragt wurde, und das ehemalige Renaissanceschloss, das Pfalzgraf Johann Casimir ab 1570 bauen ließ. Beide Gebäude waren immer eng miteinander verbunden, was sowohl ihre Baulichkeit als auch ihr Schicksal im Laufe der Geschichte anbelangt. Einen Blick in die Vergangenheit dieser steinernen Zeitzeugen ermöglichen heute sowohl erhaltene Mauerzüge, Steinquader und Grundmauern als auch wiederaufgebaute und ergänzte Gebäudeteile.

Im Rahmen des Projektes ‚Neue Stadtmitte‘ werden die wertvollen historischen Zeugnisse des Mittelalters seit 2010 gesichert, aufgewertet und erlebbar gemacht, um die ehemalige Größe und Bedeutung der gesamten Anlage zu vermitteln.
 

Die Kaiserpfalz

Im Heiligen Römischen Reich gab es keine Hauptstädte. Die staufischen Könige und Kaiser regierten vom Sattel aus. Unterkünfte auf den Reisen waren die Pfalzen und Königshöfe, die überall im Reich verstreut waren. Die „Villa Lutra“ war der erste Ort, den Kaiser Friedrich I. Barbarossa während seiner Regentschaft wohl nach eigenen Vorstellungen zu einem der bekanntesten und prachtvollsten des ganzen Reiches ausbauen ließ.

Von diesem Prachtbau (Domos = kaiserlicher Wohnbau)  der ehemaligen Kaiserpfalz sind nur noch einige Fundamentbereiche mit Sockelansätzen aus Buntsandstein und spärliche Mauerwerksreste mit Buckelquadern der Kapellenummantelung der von Friedrich II. ergänzten Kapelle erhalten.

Nach den Ausgrabungen und Auswertung der Reste hat die Stadt die historischen Fundamente aufgemauert. Die Domos war ursprünglich 25 mal 19 Meter groß und 19 Meter hoch. Um die einstige Größe zumindest ansatzweise dreidimensional erahnen zu können, spielt eine Stahl-Stampfbeton-Konstruktion auf die ehemaligen Gebäudemaße an.

Direkt neben den ehemaligen Gebäuden der Kaiserpfalz sind die Reste der wieder freigelegten salischen Burgmauer zu sehen. Die Stapf´schen Festungsbauten wurden hier ebenfalls nachgebildet. Diese wurden zu Beginn des 30-jährigen Krieges um 1619/1620 von Festungsbaumeister Adam Stapf im Auftrag der Witwe des Kurfürsten Friedrich IV. als vorgelagerter Verteidigungswall mit Gräben, Bollwerken und Courtinen vor den mittelalterlichen Burg- und Stadtmauern errichtet.
 

Das Casimirschloss

Pfalzgraf Johann Casimir, geb. 1543, zog 1570 nach seiner Hochzeit mit der sächsischen Prinzessin Elisabeth nach Kaiserslautern. Dieser Wohnort war bewusst gewählt. Kurfürst Friedrich III. wollte auch linksrheinisch ein Bollwerk gegen die Franzosen haben.

Johann Casimir ließ angrenzend an die bestehenden Bauten der ehemaligen Kaiserpfalz ein Schloss im Renaissancestil erbauen. Während der Bauzeit lebte das Paar in der Kaiserpfalz und auch nach seiner Fertigstellung (ca. 1578) wurden festliche Empfänge im Kaisersaal der Pfalz abgehalten.
 

Der Untergang

Nach Beschädigungen im Kroatensturm während des 30jährigen Krieges und notdürftiger Instandsetzungen leiteten die Sprengungen französischer Truppen 1688, 1703/04 und 1798 den sukzessiven Untergang der kaiserlichen Burg und des Schlosses ein.

1813 versteigerte die französische Verwaltung die Ruinen der Kaiserpfalz und die Reste des Schlosses. 1825 ließ die königlich-bayrische Staatsregierung den nördlichen Burgbereich vollständig abreißen und ein Zentralgefängnis bauen. Die südlich gelegenen Pfalzbauten und das Schloss wurden durch die Nutzung der Brauerei Wächter 1842 nachhaltig verändert.

Der heutige Bau mit dem Pfalzgrafensaal wurde 1934 mit Steinen vom ehemaligen  Schloss- und der mittelalterlichen Burganlage errichtet.

Möchten SIe mehr über den historischen Burgberg erfahren? Oder die im Pfalzgrafensaal beginnenden unterirdischen Gänge besichtigen? Über die unten angegebenen Links kommen Sie direkt zu unserem Besichtigungstourenangebot.

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