St.-Martins-Platz

Der St.-Martins-Platz ist einer der schönsten Plätze der Stadt. Er blieb von den schweren Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs weitgehend verschont. Den Reiz dieses Platzes machen die schmucken Häusern aus dem 18. und 19. Jahrhundert aus, gemeinsam mit dem alten Baumbestand und dem munter plätschernden Brunnen. Hier, am Eingang zur Altstadt, stand einst auch das sogenannte Kaufhaus, in dem unter anderem die Getreidevorräte der Stadt gelagert waren.

Wer den Platz heute betritt, sieht auf der Nordseite ein Haus mit einem mächtigen Torbogen. Dort ist das Wappen der Kaiserslauterer Familie Rettig angebracht, das unten einen Rettich und oben einen Hirschkopf zeigt – der Bauherr war nämlich Förster. In dem Gebäude links davon hatte einst das Hotel „Zum Donnersberg“ seinen Sitz. Dort haben berühmte Persönlichkeiten ihre Häupter zur Nacht gebettet – zum Beispiel der Dichter Victor Hugo und König Ludwig I. von Bayern. Napoleon hat in diesem Hotel zumindest gefrühstückt, als man hier seine Pferde gewechselt hat. Das Haus rechts vom Torbogen ist das Alte Stadthaus. Es diente bis 1968 als Rathaus von Kaiserslautern. Heute sind dort die Emmerich-Smola-Musikschule und Musikakademie der Stadt Kaiserslautern untergebracht.

Auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes liegt die Sankt Martinskirche, die heute als katholische Pfarrkirche dient. Sie wurde im frühen 14. Jahrhundert für das Franziskanerkloster erbaut, das König Rudolf von Habsburg in Kaiserslautern eingerichtet hatte. Vor dem Eingang der Martinskirche ist eine Statue des Brückenheiligen Nepomuk zu sehen. Sie stand ursprünglich auf einem Übergang über die Lauter, die heute unterirdisch durch die Stadt geführt wird.