Duft- und Tastgarten für blinde und sehbehinderte Menschen

Auf eine Idee von Frau Preuninger, Leiterin des Ökologieprogrammes der Stadtverwaltung Kaiserslautern, Referat Soziales, wurde eine Konzeption für die Gestaltung eines Duft- und Tastgartens für blinde und sehbehinderte Menschen auf dem Gelände der Gartenschau Kaiserslautern erarbeitet.

Das Projekt wurde in Kooperation durch die Stadtverwaltung, Referat Soziales, Ökologieprogramm, die Stabsstelle Behinderte mit Projektbüro des Behindertenbeauftragen, die ARGE sowie den Blinden- und Sehbehindertenbund Pfalz umgesetzt.

Auf dem Kaiserberg werden auf einem barrierefrei gestalteten Areal unterhalb der Gastronomie (Behindertentoilette) in Hochbeeten zur besseren Erreichbarkeit Pflanzen präsentiert. Diese sprechen durch verschiedenartige Düfte den Geruchsinn und durch besondere Strukturen den Tastsinn an. Ein Fingerlabyrinth, ein Klangkörper, eine Schauwand mit Baumrinden und Sitzgelegenheiten ergänzen das Angebot.

Behinderte Menschen befühlen die Pflanzen in einem Hochbeet.
Hochbeet Quelle: Servicestelle Menschen mit Behinderungen
Ein Mann ertastet das Fingerlabyrinth.
Fingerlabyrinth Quelle: Servicestelle Menschen mit Behinderungen

Im Eingangsbereich können sich Blinde oder sehbehinderte Menschen durch einen tastbaren Lageplan in Reliefform mit Braille-Beschriftung orientieren.

Auch an den einzelnen Pflanzen informieren Schilder in kontrastreicher Schwarzschrift und in Brailleschrift über den deutschen und wissenschaftlichen Namen.

Sehbehinderte Menschen lesen den Lageplan des Duft-und Tastgartens mit ihren Fingern.
Quelle: Servicestelle Menschen mit Behinderungen
Eine sehbehinderte Frau liest mit ihren Fingern ein Hinweisschild im Tastgarten.
Schilder Quelle: Servicestelle Menschen mit Behinderungen

Die Realisierung des Projektes wurde durch Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) ermöglicht. Großzügige finanzielle Unterstützung erfuhr das Vorhaben darüber hinaus durch den Deutsch-Amerikanischen und Internationalen Frauenclub Kaiserslautern sowie durch den Landesbeauftragten für die Belange behinderter Menschen über das Förderprogramm „barrierefrei, inklusiv & fair“ der Sparda-Bank Südwest.

Seit seiner Eröffnung im Sommer 2011 wird der Garten von Besuchern mit und ohne Handicap gut angenommen. Gruppen von Betroffenen haben Führungen erhalten und für die Zukunft sind Sensibilisierungsmaßnahmen für Erwachsene und für Schulklassen angedacht.

Der Garten ist auch eine von 12 Stationen des „Kaiserbergpfades“. Auf diesem „Barfußpfad“ von ca. 1,5 km Länge werden die unterschiedlichsten Sinne des Menschen angesprochen.

Führungen können Sie vereinbaren über:

Frau Doris Preuninger
Stadtverwaltung Kaiserslautern
Referat Soziales
Ökologieprogramm
Vogelwoogstraße 50
67659 Kaiserslautern
Telefon: 0631 371006-11

doris.preuninger@kaiserslautern.de