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Pressemitteilung vom 23.03.2011

OB Klaus Weichel: "Wir bauen eine neue Stadt."

Dritte Bürger-Informtionsveranstaltung zur "Neuen Stadtmitte"

Moderator Holger Wienpahl (rechts) fragt nach der Meinung von Schülervertreterin Johanna Nickel und stellvertretendem Schülersprecher Malte Koster. © Stadt Kaiserslautern

Moderator Holger Wienpahl (rechts) fragt nach der Meinung von Schülervertreterin Johanna Nickel und stellvertretendem Schülersprecher Malte Koster. © Stadt Kaiserslautern

Bereits zum dritten Mal fand gestern zum Projekt "Neue Stadtmitte und Stadtgalerie" eine Bürger-Informationsveranstaltung in der Fruchthalle statt. Unter dem Motto "Talk und Livemusik" präsentierte die Stadt nicht nur aktuelle Informationen zum Stand der Dinge, sondern auch Erfahrungsberichte von Stadtoberhäuptern anderer Städte, in welchen es Einkaufsgalerien gibt. Anregungen zum Projekt lieferten auch die Schülervertretung zweier Lauterer Gymnasien, ein Centermanager, ein Technologiebotschafter und ein Medienvertreter. Den musikalischen Rahmen gestaltete die Blue note Big band mit Sänger Stephan Flesch. Holger Wienpahl moderierte den Abend.

"Wir bauen eine neue Stadt" - so versucht Oberbürgermeister Klaus Weichel plakativ zu erklären, dass es im Projekt "Neue Stadtmitte und Stadtgalerie" nicht nur um den Bau einer Stadtgalerie geht, sondern auch um die Neugestaltung des Umfelds. Hierzu gehören eine neue Verkehrsführung, Begrünung, die Herausstellung der Kaiserpfalz als Mittelpunkt des "Burghügels" sowie weitere Umgestaltungsmaßnahmen, welche die gesamte Umgebung aufwerten. ECE ist bereit, 160 Millionen Euro in den Bau der Stadtgalerie und in die Umgestaltung der Umgebung zu investieren.

Zeit für eine Entscheidung

Ob Gutachten, Bilder oder Pläne - zum Projekt hat die Stadt auf vielen Wegen das Vorhaben in der Öffentlichkeit kommuniziert. In Verhandlungen mit den Fraktionen sind alle Argumente ausgetauscht. Vertreterinnen und Vertreter des gesellschaftspolitischen Lebens der Stadt erarbeiten zudem ein Konzept mit Anregungen und Wünschen, das dem Stadtrat als Entscheidungshilfe dienen soll. Daher bringt Weichel die Beschlussvorlage mit einer überarbeiteten Ergänzung in die Stadtratssitzung am 11. April ein, denn: "Die Zeit ist reif."

Von Anderen lernen

Mit Unverständnis auf das Herauszögern einer Entscheidung durch den Stadtrat reagiert Wilhelm Zeiser, Bürgermeister von Ludwigshafen. Er ist sicher, dass die Stadt einen Stillstand, sogar einen Rückschritt erleide, wenn man das geplante Vorhaben nicht umsetzen werde. Denn auf "einen großen Regen städtebaulicher Förderung" kann die Stadt nicht hoffen, wie Professor Gerhard Steinebach, Dekan der TU Kaiserslautern und Berater der Stadt, bemerkt. Zeiser führt weiter aus, dass eine große Galerie wichtig sei. "In Ludwigshafen hat das Einkaufscenter mit einer Verkaufsfläche von 16.000 Quadratmetern nicht funktioniert." Diese Größe sei kein Magnet für Besucherinnen und Besucher aus dem weiteren Umkreis gewesen. Seit Eröffnung der neuen Rheingalerie im September 2010 erleben die Läden der Innenstadt jedoch einen Aufschwung. Zeiser betont, dass man gezielte Maßnahmen unternehme, um die Fachhändler der Innenstadt einzubeziehen, etwa die Ausschilderung bestimmter Parkhäuser, welche die Besucher in die Innenstadt zwinge, oder gemeinsame Werbeaktionen von Händlern der Galerie mit denen der Innenstadt, wozu auch ECE einen Beitrag leiste.

Synergie-Effekte nach innen und außen

Dass eine Einkaufsgalerie einer Stadt gut tut, bestätigte auch Jürgen Fried, Oberbürgermeister der saarländischen Kreisstadt Neunkirchen. "Das Saarpark-Center bietet 800 Arbeitsplätze", berichtet er. "Wir profitieren hier von den Steuereinnahmen, aber vor allem auch von den Investitionen der Besucherinnen und Besucher in die Läden der Innenstadt oder in die Gastronomie." Auch der Centermanager der Europagalerie in Saarbrücken kann die Pläne Kaiserslauterns nur  gutheißen. Drei Millionen Besucher seit Eröffnung der Europagalerie seit Ende Oktober vergangenen Jahres sprechen für sich. Dabei steht das Shoppen an sich nicht im Vordergrund. "Shopping ist zwar der Motor", erklärt Serge Micarelli. "Wir schaffen darüber hinaus Erlebnisse, die es so am Standort nicht gibt." So zog zum Beispiel der Besuch eines Formel 1-Stars im Saarpark-Center an einem einzigen Samstag 28.000 Menschen nach Neunkirchen.

Ja zur großen Stadtgalerie!

Dass die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger Kaiserslauterns sich eine Einkaufsgalerie wünschen, bestätigt eine Umfrage von Antenne Kaiserslautern. Für Geschäftsführer Stephan Schwenk stand dabei das Publikum im Fokus der Befragung, das auch tatsächlich auf der Straße unterwegs ist, unabhängig von Alter, Herkunft oder Verfügen eines Festnetzanschlusses. Professor Jürgen Nehmer, der sich auch als Zielpublikum einer Stadtgalerie rechnet, ist ebenfalls der Meinung, dass man das geplante Projekt umsetzen solle. "Auf technischem Gebiet siedeln wir hier in Kaiserslautern die renommiertesten Institute an. Wir sprechen da von Menschen - da müssen auch die ,weichen" Standortfaktoren stimmen, etwa eine günstige Autobahnanbindung, Schulen, Kultur - und eben auch eine attraktive Innenstadt", so der Technologie-Botschafter. "Wir wollen eine Basis schaffen, um konkurrenzfähig zu sein", ergänzt Professor Steinebach, der bei Studierenden feststellt, dass Kaiserslautern nicht zu deren bevorzugten Standorten gehört, sondern lediglich wegen der Technischen Universität ausgewählt wird.

Dass die Ansiedlung einer Einkaufsgalerie auch Ladenschließungen mit sich bringen wird, bestreitet niemand, doch Jürgen Fried ist der Meinung: "Wer sich als Händler anstrengt, der wird auch überleben." Micarelli ergänzt: "Das ist der Lauf der Dinge. Wenn die Konkurrenz kommt, wird sich der Wettbewerb eben neu aufstellen. Jeder, der im Handel ist, muss sich weiterentwickeln."


Die Teilnehmer von links nach rechts: Dr. Klaus Weichel (OB Kaiserslautern), Stephan Schwenk (Geschäftsführer Antenne Kaiserslautern), Malte Koster (Stellv. Schülersprecher des Burggymnasiums), Wilhelm Zeiser (Bürgermeister Ludwigshafen), Jürgen Fried (OB Neunkirchen), Serge Micarelli (Centermanager Europagalerie Saarbrücken), Johanna Nickel (Schülervertreterin St. Franziskus-Gymnasium), Professor Jürgen Nehmer (Technologie-Botschafter), Professor Gerhard Steinebach (Dekan TU Kaiserslautern). © Stadt Kaiserslautern

Die Teilnehmer von links nach rechts: Dr. Klaus Weichel (OB Kaiserslautern), Stephan Schwenk (Geschäftsführer Antenne Kaiserslautern), Malte Koster (Stellv. Schülersprecher des Burggymnasiums), Wilhelm Zeiser (Bürgermeister Ludwigshafen), Jürgen Fried (OB Neunkirchen), Serge Micarelli (Centermanager Europagalerie Saarbrücken), Johanna Nickel (Schülervertreterin St. Franziskus-Gymnasium), Professor Jürgen Nehmer (Technologie-Botschafter), Professor Gerhard Steinebach (Dekan TU Kaiserslautern). © Stadt Kaiserslautern



Autor/in: Pressestelle

Kaiserslautern, 23.03.2011